Beschreibung
Der Ausdruck ḥilya (arabisch حِلْيَة ‚Schmuck, Zierrat, Ornament‘; Pl. حلى / ḥilan, ḥulan) oder hilye (als Lehnwort im Türkischen, Pl. hilyeler) bezeichnet im Kontext der islamischen Kalligraphie und islamischen Literatur eine Textgattung und bildliche Gestaltungsweise, in welcher innere und äußere Eigenschaften des Propheten Muhammad (s.) basierend auf schriftlich überlieferten und religiös tradierten Angaben beschrieben und ornamental oder figurativ dargestellt werden. Im 17. Jahrhundert bildeten diese ḥilyas im Osmanischen Reich die Grundlage für eine neue kalligrafische Kunstform mit einem geometrischen Standardformat. Solche Werke fanden dann beispielsweise als Wandschmuck regionale Verbreitung.
In den vier Schriftzügen um das Zentrum herum, stehen die Namen der „Rechtgeleiteten Kalifen“ (arab. al-chulafa ar-raschidun). Diese sind die ersten vier Kalifen nach dem Ableben des geliebten Propheten Muhammad (s.):
Abū Bakr as-Siddīq ; ʿUmar ibn al-Chattāb ; ʿUthmān ibn ʿAffān ; ʿAlī ibn Abī Tālib