Beschreibung
Der Miniatur-Künstler Aşurov inszeniert hier eine weitbekannte Erzählung über das Thema „Kleider machen Leute“ mit Nasreddin Hodscha als Protagonisten. Nasreddin Hodscha ist in der osmanisch-türkischen Literatur eine weitbekannte Figur, die in fabelartigen und fantastischen Erzählungen bzw. Märchen – meist auf ironische Art und Weise – von den Weisheiten der Menschheit erzählt.
Zu diesem Kunstwerk ist folgende Erzählung überliefert:
Kleider machen Leute – türk. „Ye kürküm ye!“
Nasreddin Hodscha ist mit seinen veralteten Kleidern auf dem Weg zu einem Festmahl, zu welchem er als (Ehren)Gast eingeladen wurde. Aufgrund seiner veralteten Kleider kümmert sich vor Ort jedoch niemand um seine Person und er wird schlichtweg nicht beachtet. Sichtlich verärgert über diesen Zustand verlässt er das Essen und nimmt den Weg nach Hause. Dort angekommen zieht er seinen prächtigen und ansehnlichen Pelzmantel an und nimmt wieder den Weg zum Festmahl auf. Diesmal empfangen ihn die Gastgeber vor den Toren und lassen ihn am Kopfende des Tisches Platz nehmen. Als es dann zum Essen geht, hebt Nasreddin Hodscha seinen Pelzmantel an und kippt das Essen in diesen hinein und sagt „Iss, mein Pelz“ (türk. „Ye Kürküm Ye„). Gastgeber als auch Gäste verstehen nicht worum es geht und fragen nach „Was ist denn los Hodscha? Was machst du da?“ Natürlich lässt die Antwort des Hodscha nicht warten, als er sofort erwidert: „Eure Beachtung und euer Respekt gelten augenscheinlich nicht meiner Person, sondern meinen Kleidern – so ist das Essen auch nicht mein, sondern das Recht meiner Kleider.“